Arved Fuchs - Polarforscher       

 "Expedition OCEAN CHANGE - Turn the page"


Nach fast 16 Monaten und rund 10.000 Seemeilen im Kielwasser kehren Arved Fuchs und seine Crew sowie das Expeditionsschiff "Dagmar Aaen" anlässlich der "Klimawoche" Ende September nach Hamburg zurück. Im Mai 2018 war das Schiff von Hamburg aus zu der auf zwei Jahre angelegten Expedition OCEAN CHANGE in die Arktis gestartet.

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Mit an Bord des Segelschiffes sind junge Wissenschaftler, die sich unterschiedlichen Aufgabenbereichen gewidmet haben. Während im vergangenen Jahr der Schwerpunkt auf den nordatlantischen Inseln sowie der grönländischen Westküste lag, befasste sich die Crew um Arved Fuchs in diesem Jahr mit der unzugänglichen Ostküste Grönlands. Den Winter über verbrachte das Schiff, von einem Crewmitglied betreut, im isländischen Husavik.

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Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand das Bestimmen der Fließgeschwindigkeit von Gletschern mittels spezieller Drohnen, die Dokumentation der Gletscherschmelze mittels Fotovergleichen, Bodenproben in ehemaligen Gletschergebieten, sowie zahlreichen protokollierten Raster-Plastiksammlungen mit einem sogenannten "Manta-trawl".

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Als trauriger thematischer Höhepunkt konnte in diesem Sommer die im Jahre 1947 aufgelassene US Militärbasis "Blue East Two" an der Ostküste Grönlands gelten. Insgesamt lagern dort bis zu 190.000 verrostete 200-Liter-Fässer - teilweise noch mit Schmierölen und Brennstoffen gefüllt. Insgesamt wurden dort 35 Bodenproben nach einem bestimmten Schema gezogen, die von dem Institut für Umweltanalytik im bayerischen Möhrendorf ausgewertet worden sind. Aufgrund des öffentlichen Drucks ist jetzt damit begonnen worden, Teile der Altlasten zu entsorgen. Dies wird sich aber über Jahre hinziehen.

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Um zu zeigen, dass es Lösungen gibt den Klimawandel einzugrenzen, hat das Expeditionsteam, unter dem sich auch Energieexperten befinden, nicht nur auf die Negativfolgen der Klimaerwärmung hingewiesen, sondern auch sogenannte "Best-Practice"-Projekte u.a. zur fossilfreien Energiegewinnung aufgesucht. Es geht darum, Mut zu machen. Wir können das Problem der Klimaerwärmung lösen, sofern der politische und gesellschaftliche Wille vorhanden ist. Es braucht Transparenz, pfiffige individuelle Lösungsansätze und technischen Pioniergeist. So wurden ein Offshore Windpark in der Nordsee, Erneuerbare Energieprojekte auf den Orkneys, Faröer sowie Island und Grönland besucht und der Dialog mit den Menschen vor Ort geführt.


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Diese Beispiele machen Mut und weisen den Weg in die Zukunft. "Turn the page" - so der Arbeitstitel des Projektes - soll ein neues Kapitel aufschlagen und deutlich machen, dass das Problem der Klimakrise technisch lösbar ist. Seit Jahren schon setzen sich Arved Fuchs und sein Team mit Fragen bzw. Problemfeldern des Klimawandels sowie des Meeres- und Umweltschutzes auseinander. Dazu wurden auch Kooperationen mit wissenschaftlicxhen Instituten wie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Alfred Wegener Institut sowie der BTU Cottbus, der Beuth Hochschule und der Universität Tromsoe eingegangen.

In diesem Jahr hat sich die öffentliche Wahrnehmung für das Thema Klimakrise und Nachhaltigkeit im besten Sinne verselbstständigt. "Fridays for Future" hat viele Diskussionen angestoßen. Arved Fuchs und seine Crew hat die Expedition unter diesem Eindruck fortgeführt.